< ArkarazzFluch | Tagebuch | Garburs Tagebuch >

3. Firun

Ich verweile immer noch in Methumis. Ich zog heute los, mir ein neues Schwert machen zu lassen, mein altes zerbrach der Irrhalk. Mein altes Schwert, es war nichts Besonderes aber ich hatte es lieb gewonnen, ein treuer Begleiter... Erst wollte ich beim Schmied das erst beste Schwert kaufen, doch dann kam mir der Gedanke, dass mir dieses noch neue Schwert mich vielleicht eben so lange begleiten könnt wie mein Altes. Und auch wenn es nur aus kaltem Stahl ist, so sollte es doch ein Begleiter werden.
Ich traf Adran wieder, er war bei seinen Verwandten. Ach ja, mir fehlen die Ewigen Wälder auch wenn ich an die Heimat denke. Er wollte wissen was ich die ganze Zeit in Methumis gemacht hatte und ich erzählte ihm von dem Abenteuer das ich mit Dajin bestanden hatte. Dajin mag Adran irgendwie nicht, sie sind wie Gegensätze. Adran laut und lustig und Dajin ist, na ja ein Magier, ein stolzes Exemplar seiner Zunft. Und die beiden ziehen sich nicht an, obwohl doch ein Sprichwort der Menschen besagt: "Gegensätze ziehen sich an."
Ich wollte für mein neues Schwert etwas Glitzerndes haben und darum fragte ich Adran wo man wohl so etwas bekommen könne. Er schlug vor sich im Hafen um zu schauen und das taten wir dann auch und ich wurde fündig. Ein Saphir, wie mir der Händler sagte, ein schöner Stein, er funkelt so nett. Wegen der Signierung musste ich noch einmal mit dem Goldschmied sprechen, er wollte das ich ihm aufmale was er in Gold in das Schwert einlegen soll.
Später am Tag schickte der Herzog erneut nach mir und eventuellen Gefährten, er wollte, dass wir merkwürdigen Geschehnissen in Meiningen, einem kleinen Dorf nahe den Eternen, nachgehen. Ich sagte bereitwillig zu, zu helfen. Adran ebenso, aber Dajin wollte lieber seine Nase noch tiefer in seine Bücher stecken. Er sagte es wäre ihm zu kalt draußen, nur weil es ein wenig anfing zu schneien. Ich verstehe nicht wie er ohne frische Luft leben kann. Wir packten also unsere Sachen, Proviant und unser neues Zelt ein und zogen los. Am Abend übernahm Adran das Aufstellen des Zelts und ich wollte uns etwas zum Essen schießen. Doch außer einem Dachs und einem merkwürdig nervösen Wolf fand ich nichts. So mussten wir doch von unseren Vorräten zehren.

4. Firun

Heute kamen wir in Meiningen an, der Empfang war nicht sehr herzlich, hatten wir doch zwei Tote auf dem Weg hier her gefunden. Dieser Wolf, den ich schon am gestrigen Tage sah hatte uns zu ihnen geführt. Die Toten sahen aus wie vom Schlag getroffen meinte Adran aber im Dorf wurden sie nicht vermisst. Der Dorfoberste der auch beim Herzog um Hilfe gebeten hatte betreibt die Taverne im Dorf in der wir nächtigten.
Ich kann diese Nacht nicht schlafen, ich bin mir sicher Hufe von einem Pferd erst gehört und dann draußen im Schnee gesehen zu haben. Ich habe Adran geweckt, doch der wollte mir nicht glauben. Und nun sitze ich hier am Fenster und lausche ob das unsichtbare Pferd? wieder kommt. Eben habe ich noch von der Schmiede her einen Fackelschein gesehen, aber ich wollte nicht hinunter gehen damit habe ich schlechte Erfahrungen gemacht. Vielleicht sollte ich aber das nächste Mal nicht so vorsichtig sein und den Dingen auf den Grund gehen.

5. Firun

Ich habe gleich morgens, nachdem mich Adran unsanft geweckt hatte, beim Schmied nachgefragt ob ihm etwas fehle und tatsächlich: Ihm fehlte ein Dolch, also hatte ich mich bei dem Fackelschein schon mal nicht geirrt. Wir wollten gerade zu Jorn dem Jäger gehen, der uns mehr über die merkwürdigen Geschehnisse erzählen sollte, da war plötzlich helle Aufruhe um den alten Jorn. Seine Tochter erzählte er sei über Nacht gealtert. Als wir zu ihm kamen sahen wir einen alten Mann, der nach Beschreibungen aller Anderen am Vorabend noch um Jahre jünger ausgesehen haben soll. Er konnte sich selber auch nicht erklären wie er plötzlich so alt geworden war. Er erzählte uns dann aber doch noch von den Wölfen, die wir schon zuvor getroffen hatten und dass sie sich normalerweise bei diesem schlechten Wetter in die Krähenfeste, die weiter in den Eternen gelegen ist, zurückziehen. Er vermutete, dass etwas oder Jemand sie von dort vertrieben hat. Der eigentliche Grund warum wir hier waren, wie sich dann herausstellte war ein Händler, den niemand genauer kannte, der erzählt hatte, sein Pferd sei von Wölfen gerissen worden, die die Rote Keuche gehabt hätten. Er hatte aber selber zugeben müssen, dass sein Pferd ebenso gut tollwütigen Wölfen zum Opfer gefallen sein könnte. Aber den Ereignissen auf der Krähenfeste wollten wir auf den Grund gehen. Wir zogen alsbald los. Als wir in höhere Berge kamen und ich mir gerade einen Wanderstab aussuchen wollte um nicht immer weg zu rutschen auf der doch schon recht dicken Schneedecke, sah ich wie es im Dorf brannte. Wir liefen sofort zurück um zu helfen. Adran ließ den Eimer des Brunnen nicht eher ruhen bis der Brand gelöscht war. Ich half derweil Braldo, der in dem brennenden Haus gewohnt hatte bei seinen schweren Verbrennungen. Als ich ihn fragte ob er wüsste warum es gebrannt habe, sagte er nur etwas von einem Gefühl wie Liebe, wie warmer Sommerregen. Dann habe es geklopft und anschließend gebrannt. Er war nicht in der Lage gewesen aus dem brennenden Haus zu flüchten.
Später am Abend rief er mich zu ihm und bat mich ihm ein Lied darzubieten. Er ist Barde und konnte mir helfen mein Spiel mit der Flöte zu verbessern. Er erzählte mir eine Geschichte über einen Fluch der im Dorf herrschen solle. Die Geschichte passte zu dem was ich in der letzten Nacht gesehen hatte, ich war mir sicher das nichts Lebendiges die Hufspuren hinterlassen hatte und nach der Geschichte sollte es ein Geist gewesen sein, der jede Nacht an die Tür der Herberge klopfe und zu seiner Geliebten wolle.
Von Geistern weiß ich nur, dass sie meistens etwas erledigen wollen was sie im Leben nicht machen konnten.

6. Firun

Wie erwartet kam des Nachts wieder der Reiter ans Tor der Herberge und klopfte und in unserem Zimmer saß seine Geliebte, auch als Geist. Als der Reiter klopfte rannte ich hinunter und wollte ihn hereinlassen, doch er schien nicht zu merken, dass die Tür offen war. Ich meine auch gesehen zu haben, dass er sprach, aber ich hörte keinen Laut. Als ich aber draußen stand sah ich am gegenüberliegenden Haus eine Gestalt im Schatten verschwinden. Ich rief "He da!" doch sie antwortete nicht, sondern lief weg. Ich lief kurzer Hand hinterher. Die Gestalt hatte einen Umhang an und lief vom Dorf weg, aber sie war anscheinend sehr leicht und schien beinahe über den Schnee zu schweben. Sie hinterließ nur alle paar Schritt einen Fußabdruck. Als ich nah genug war sprang ich und riss die Gestalt zu Boden. Ich machte mich schon auf eine Rauferei gefasst aber auf das nun Folgende konnte ich mich nicht vorbereiten.
Das Gesicht unter dem Umhang war zur Hälfte das der Geliebten, die sich gerade in unserem Zimmer die Haare gebürstet hatte zur anderen Hälfte war es eine verweste Leiche. Sie wisperte "Küss mich!" und bewegte sich schon, um mich zu küssen. Dabei konnte sie mühelos aufstehen und kam immer näher. Im letzten Moment wandte ich mich ab, dann durchdrang sie mich. Es fühlte sich an wie auf einer weichen Blumenwiese im Sommer bei strahlender Sonne und gleichzeitigem Regen dabei am ganzen Körper. Ich weiß nicht, was danach geschah, ich muss ohnmächtig gewesen sein. Ich wachte erst wieder auf, als mir Adran einen Becher Hochprozentiges einflößte. Mit meiner doch gleich viel gelösteren Zunge erzählte ich ihm von der Geschichte des Barden. Daraufhin war er recht ungehalten, dass niemand im Dorf uns von der Geschichte erzählt hatte und das, wo wir ihnen doch nur helfen wollten.
Nachdem er die Dörfler zu Ende ausgeschimpft hatte schaute er mich genauer an und meinte "Diese graue Strähne da, die war gestern Abend noch nicht da." Und damit hatte er recht.
Wir wollten gerade wieder ins Bett gehen, da pochte es an die Türe und herein kam der Köhler der außerhalb des Dorfes seine Hütte hat. Er blutete und erzählte, dass die Räuber, die in der Krähenfeste hausten ihn bestohlen und dabei verletzt hätten. Sie hatten diesen armen Mann einfach so angegriffen, das waren wirklich arme Teufel. Wir beschlossen also ihnen einen Besuch abzustatten.
In die Feste hinein kam man nur über eine Brücke, die von den beiden noch intakten Türmen bewacht wurde. Wir versuchten die Wachen lautlos auszuschalten aber irgendjemand muss etwas gemerkt haben. Wir fanden uns schnell auf einem Schlachtfeld wieder. Ich hatte es mit einem besonders hartnäckigen Gegner zu tun, der mich mit seinem Messerstich vergiftete, bevor ich ihn mit 'Blitz dich find' außer Gefecht setzen konnte. Danach lieferte er sich noch einen feisten Kampf mit Adran bevor er blutend zusammenbrach.

9. Firun

Bei den Räubern war auch ein Magier gewesen, der aber sofort das Weite suchte als er mich sah. Ich hätte nicht gedacht, dass ich so Furcht einflößend sein kann, sonst macht das immer nur Adran. Es ist interessant, dass Magier anscheinend alles, was sie tun aufschreiben. Und so tat es auch dieser, ich fand sein Tagebuch und konnte so dem Herzog über die Machenschaften und seine Verwicklung in die Ausbreitung der Roten Keuche berichten.

Page last modified on December 01, 2013, at 01:49 PM