Ich beziehe mich hier wie gesagt auf die Borbaradkampagne, bzw. auf die Endschlacht an der Trollpforte. Im entsprechenden Abenteuer (Rausch der Ewigkeit) schreibt Hadmar von Wieser explizit, daß es den Göttern vorwiegend darum geht, Borbarads Seele zu retten, weil sie verhindern wollen, daß eine so mächtige Seele dem Feind anheimfällt. Nur die Vorgehensweise der Götter unterscheide sich, einige würden ihm quasi "nur gut zureden", anderen wären wütend, wie Eltern auf ihr Kind, wenn es Unsinn angestellt hat. Speziell Praios und Rondra würden dazu tendieren, ihn einfach militärisch niederzumachen, auch wenn sie dafür zehntausend Seelen von Menschen, Elfen etc. miternten müßten.

Nun geht es mir weniger darum, daß die Götter eine Entscheidung treffen, die den Tod von so vielen Sterblichen bedeutet, schlimm finde ich diese stark menschlich-militärische Geisteshaltung. Es ist achso menschlich-politisch, wenn man Dinge so abwägt, ganz besonders, wenn man ein so plattes Wertesystem anlegt: "Borbel ist nunmal mehr wert, da brauchen wir auf die Sterblichen keine Rücksicht nehmen. Die waren zwar alle brav und folgen uns blind und kämpfen für das Gute, aber dann kacken sie halt ab. Ist ja nicht so schlimm, größtenteils kommen sie dann ja eh in Borons Hallen oder unsere Paradiese."

Mal im Ernst, das ist irgendwie wenig göttlich, oder? Ich finde gerade wenn ein Gott angeblich geistig so viel mehr drauf hat sollte er die Qualen der Sterblichen nicht einfach so geringschätzen. Grade Praios paßt mir da gar nicht, denn nur, weil jeder, der in der 3. Dämonenschlacht stirbt (und das Glück hat, im Strudel der Ereignisse nicht auch noch seine Seele zu verlieren) nicht gleich für die Schöpfung verloren sein muß heißt das doch nicht, daß ihm sein Tod egal wäre. Er hätte vielleicht gerne noch weitergelebt und vor allem, wenn er immer brav war ist es doch "ungerecht", seine Wünsche so dem pragmatischen Nutzen unterzuordnen. Das paßt nicht zum Gott der Gerechtigkeit.

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