< Die Mienen von Bingen | Tagebuch | Rahjas Auftrag >

Bei Alonso trafen wir auf Dajin, der uns auf unserer nächsten Reise nach Havena begleitete. Was man von Adran nicht sagen kann, er hat mit Alonso irgendeinen Handel abgeschlossen, nachdem er sich in eine Magd verguckt hat. Kurtz vor Havena verließ uns Alonso mit dem Kristall den wir für ihn beschaffen sollten. In Havena angekommen vertrieben wir uns die Zeit so gut es ging Elias und Dajin verbrachten viel Zeit damit sich gegenseitig mit Worten zu sticheln. Ich mag diese Art des Umgangs nicht, da ist mir Adrans roher aber herzlicher Umgang lieber. Im Übrigen ist mir die Motivation der Beiden nicht klar. Damit das Elias über seine Wege und Motive Schleier spinnt habe ich kein Problem nach anfänglichen Zweifeln denke ich kann ich ihm vertrauen. Aber aus Dajin werde ich nicht schlau, vielleicht sollte ich einmal versuchen seine Gedanken und Gefühle zu ergründen, denn sein Handeln verstehe ich nicht. Nach einigen Tagen Aufenthalt in Havena wurde mir schon beinahe langweilig als mich ein Bote von Esida Engstrand bat sie in Ihrem Kontor zu besuchen. Es stellte sich heraus, das sie Leute vom Schlage eines Adran suchte die einen ihrer Gescheftspartner in Grangor beschützen sollten. Das ganze hörte sich wie ein Leibwächter Auftrag an. Aber in Grangor gibt es ein Waffenverbot, so das die Erwartungen unseres Auftraggeber über einfache Präsenz und Machtdemonstration hinausgeht. Vielmehr traut er der Stadtgarde nicht zu das sie die Hintergründe der verübten Attentate aufklären kann. Beim gestrigeren Abendessen der Familie, zu dem wir als Gäste geladen wurden, beleidigte Dajin die Frau unseres Auftraggebers so das allen am Tisch der Bissen im Halse stecken blieb. Nur Elias fing laut an zu lachen. Ich denke viele Menschen hätten die Fassung verloren und uns hochkantig aus ihrem Haus geworfen aber Herr Hortemann scheint ein sehr überlegter Mann zu sein und wohl auch sehr um sein Leben besorgt, so dass er auch nach diesem blamablen Auftakt weiterhin unsere Dienste in Anspruch nehmen will. Wir sollen ihn 'beraten' was er in dieser Situation tun soll. Denn in den letzten Monaten kamen mehrere Familienoberhäupter der reichen Handelsfamilien in Grangor um. Alle unter mysteriösen Umständen und er kann sich nicht erklären welche Motive hinter diesen Attentaten stecken. Für die letzte Nacht haben wir Wachen aufgestellt um die Hortemanns zu beschützen und heute stellen Dajin und Elias Nachforschungen in der Stadt an. Ich blieb den ganzen Tag bei Herrn Hortemann. Er hat ein geschäftiges Handelskontor, es vergeht keine Stunde ohne das Waren ankommen oder abgeholt werden. Elias brachte zu Tage, das vor 20 Jahren Familie Wanderzeh aus der Stadt verbannt und aus der inneren Stube geworfen wurde, wodurch die Hortemanns in die innere Stube aufgestiegen sind.

An diesem Abend brachten wir die zuvor erdachten Alarmglöckchen an. Doch wir übersahen dabei das innere Treppenhaus. Während meiner Wache hörte ich eine Tür klappen und dann noch eine. Ich sah nach den Hortemanns doch dort schien niemand zu sein. Der Eindringling war anscheinend schon wieder auf dem Weg nach draußen. Ich rannte ihm nach und Elias und Dajin folgten mir, doch auf der Staße konnte ich erkennen das es kein Eindringling war sondern Herr Hortemann! Er unternahm einen Spaziergang zum Fischmarkt. Ganz in der Nähe wurden die anderen Altforderen tot aufgefunden. Wir schlichen ihm nach Elias lief schon einmal zum Fischmarkt vor, um zu schauen ob dort bereits jemand auf ihn wartete, doch er fand niemanden. Am Fischmarkt trafen wir uns alle wieder und Herr Hortemann schien sein Ausflugsziel erreicht zu haben, er wartete. Dann erschien eine in einen dunklen Umhang gehüllte Gestalt die mit erhobenen Armen auf Hortemann zuging. Wir griffen sie sofort an und sie ließ von Hortemann ab, er fiel regelrecht in sich zusammen. Ich schaute nach ihm, er war lediglich bewusstlos. Indes wurden Elias und Dajin von der Zauberin im dunklen Umhang durch einen Zappelzauber völlig außer Gefecht gesetzt. Dajin fiel dadurch in einen Kanal, sodass ich ihn aus dem Wasser retten musste, denn er konnte sich nicht mehr selber helfen. Die Zauberin floh in einem Bot und durch Dajins Rettung verlor ich sie aus den Augen. Daraufhin verwandelte ich mich in mein Seelentier, eine Eule, und versuchte sie wiederzufinden, doch ich hatte kein Glück. Wir trafen uns alle bei den Hortemanns wieder wo Dajin und Elias die Geschehnisse etwas anders darstellten als ich dies zuvor Frau Hortemann geschildert hatte, doch sie konnten sich noch einmal herausreden.

Am nächsten Tag wollte Herr Hortemann der inneren Stube von diesem Anschlag auf sein Leben berichten und wir sollten vor der Stube sprechen. Doch soweit kam es nicht, die Mitglieder der Stube waren so zerstritten das sie ihm keinen Glauben schenkten, sodass wir auch nicht angehört wurden. Geschichtliche Nachforschungen über die Wanderzehs im Effert Tempel ergaben das Selbe was uns zuvor schon die Tante von Hern Hortemann berichtet hatte. Zusätzlich aber gab es einen Hinweis auf den Bruder von Frau Wanderzeh die bei ihrer Verbannung die innere Stube verflucht hatte. Dieser wohnt im Nördlichen Teil der Stadt. Durch weitere Informationen von Elias Kontakten erhärtete sich der Verdacht, dass es sich bei der Gestalt die Herrn Hortemann beinahe umgebracht hatte um die verbannte Frau Vogel (bei all diesen nichtssagenden Menschnnamen ist mir dieser entfallen, daher nenne ich sie jetzt Vogel) handelt, die aus Grangor verbannt wurde, jetzt aber wieder hier ist, wohl bei ihrem Bruder untergekommen. Wir entschlossen uns das Haus des alten Vogel zu beobachten um Frau Vogel bei einem erneuten nächtlichen Ausflug zu stellen. Doch wir warteten vergebens, sodass wir uns entschlossen in das Haus einzudringen um nach stichhaltigen Beweisen für die Morde zu suchen. Zuerst fanden wir Hernn Vogel und Uluf, ihren Komplizen, die wir beide überwältigen konnten. Erst als wir keinen Hinweis auf magische Aktivitäten im Haus fanden, kamen wir auf die Idee, dass das Haus vielleicht einen Keller hat, was in Grangor durch die Seelage recht ungewöhnlich ist. Wir fanden auch einen Eingang, dieser befand sich jedoch unter dem Bett von Frau Vogel. Als Elias versuchte dort hinein zu gelangen erwischte sie ihn mit einem ihrer Zauber, den Dajin zum Glück brechen konnte, nachdem wir sie überwältigt hatten. Im Keller des Hauses fanden sich genügend Hinweise um die Altforderen von ihrer Schuld zu überzeugen. Sie wurde zum untertauchen verurteilt, was einem Todesurteil entspricht.